KOMMENTAR: Montags in Weimar

Montag war es wieder soweit. Reichsbürgerinnen, Rechtsextremistinnen und ganz normale Quermarschiererinnen (Männer jeweils mitgemeint) liefen unter den Fahnen der rechtsextremen Freien Sachsen und lautstarker Beschallung mit schlechter Musik an unserem Haus vorbei.

Die gute Nachricht: es werden weniger. Sei es zu kalt, sei es, weil vielleicht doch der eine oder die andere schaut, was das eigentlich für Fahnen sind. Vielleicht ist Benzin auch zu teuer, um hunderte Leute aus ganz Thüringen nach Weimar zu karren.

Die schlechte Nachricht, es wird argumentativ nicht besser. Mir wird ja vorgeworfen, ich würde mich den Sorgen der besorgten Bürgerinnen nicht widmen. Ok, kann ich gerne tun.

Eine Forderung ist die, nach der „juristischen Aufarbeitung der Coronaverbrechen“.

Nun ist Deutschland – glücklicherweise – ein Rechtsstaat, in dem Recht nicht in der Art eines Lynchmobs auf der Straße gesetzt wird. Also gibt es nur einen Weg, über den die Quermarschiererinnen diese juristische Aufarbeitung erreichen können:

Sie gehen zur Polizei und erstatten Anzeige. Sollte ihnen kein strafrechtlich relevantes Verhalten einfallen, können sie sich anwaltlich beraten lassen. Sollte es weiterhin nicht für eine Strafanzeige reichen, wovon auszugehen ist, bleibt der Weg der Zivilklage. Es gibt bestimmt Juristinnen, die bereit sind das Geld der Querdenkerinnen zu nehmen. Ich zweifle am Erfolg, aber das wäre der Weg in unserem Rechtsstaat.

Wer diesen Weg umgehen will, wer den Rechtsstaat umgehen will, indem er auf das „Empfinden“ eines selbsternannten Volkes setzt und über Recht und Gesetz stellt, legt die Axt an unsere Gesellschaft.

Dem werde ich mich auch weiterhin mit aller Kraft entgegen stellen.